NDR nordreportage „Die Hühnerretterin“
Sendedatum: 07.04.2014, 18:15 Uhr

Nächtlicher Einsatz in Vordorf bei Braunschweig: Stefanie Laab und ein gutes Dutzend weiterer Tierschützer fahren auf einen Bauernhof. Hier leben 850 Legehennen, die die Tierfreunde retten wollen, das geschieht in Absprache mit dem Landwirt, denn die Organisation „Rettet das Huhn“ kauft die Hennen frei und vermittelt sie an private Halter mit großen Gärten und tiergerechter Haltung. Mit Atemschutzmaske geht es in den dunklen Stall – keiner weiß, was die Tierschützer dort genau erwartet.

Wie bringt man mehrere Tausend gerettete Legehennen unter? Welcher Bewerber bekommt ein Huhn, und gibt der Landwirt die Tiere auch wirklich zum vereinbarten Zeitpunkt ab? Alles Fragen, mit denen sich Stefanie Laab in ihrer Freizeit beschäftigt. Die Wolfsburgerin gehört zu der Organisation „Rettet das Huhn“, die mit ihrer Methode bereits über 16.000 Legehennen vor dem Schlachten bewahrte. Hochleistungs-Legehennen haben ein kurzes und meist qualvolles Leben, eingepfercht, zerrupft und häufig verletzt sollen sie nur eins: Eier legen.

Nach dieser Tortur sollen die Tiere noch einige „schöne Jahre“ haben – das ist das Ziel der Tierschützer von „Rettet das Huhn“, und es klappt tatsächlich: Am Morgen nach der Rettungsaktion auf dem Hühnerhof wartet eine Menschentraube mit Kisten auf die Ankunft der Hühner. Einer der schönsten Momente für Stefanie Laab und ihre Mitstreiter. Aber längst nicht jeder Bewerber bekommt von ihr ein Huhn.

Die „nordreportage“ begleitete Steffi Laab und ihre Mitstreiter von „Rettet das Huhn“ über sechs Monate bei der Vorbereitung und Durchführung einer großen Rettungsaktion von über 850 Legehennen und der Übergabe an ihre neuen Besitzer, aber auch bei einer Demonstration gegen die Massentierhaltung und bei den eigenen Hühnern im familiären Garten.